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Im Frühjahr 1937 übersiedelte Agathe Lasch nach Berlin und bezog in der Caspar-Theyß-Straße 26 eine Zweieinhalbzimmer-Wohnung, nicht weit entfernt von der Wohnung ihrer Schwestern Elsbeth und Margarete. Ungeachtet der zahlreichen Repressalien, denen sie als Jüdin ausgesetzt war, arbeitete die Philologin weiterhin mit unvermindertem Eifer an ihren sprachwissenschaftlichen Forschungen. Doch schon im Dezember 1938 wurde ihr die wissenschaftliche Arbeit vom nationalsozialistischen Regime fast unmöglich gemacht: Jüdischen Wissenschaftlern wurde die Arbeit in wissenschaftlichen Bibliotheken, Archiven und sonstigen Einrichtungen endgültig untersagt. Nur wenige Monate später verhinderten die Nationalsozialisten Agathe Laschs Berufung an eine ausländische Universität, wodurch auch ihre letzte Hoffnung auf eine erneute Anstellung zerstört wurde. Im Frühjahr 1939 gaben ihre Schwestern Elsbeth und Margarete ihre Wohnung auf und zogen bei ihr ein. Die folgenden Jahre unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft bedeuteten für Agathe Lasch, die als stellungslose Akademikerinnen ihren berufstätigen Schwestern den Haushalt führte, stetig zunehmenden Repressalien und einer Beschränkung ihrer Bewegungsfreiheit auf die unmittelbare Umgebung ihrer Wohnung ausgesetzt zu sein. Wenige Wochen, nachdem die Gestapo Anfang Juli 1942 die Privatbibliothek der Philologin beschlagnahmt und abtransportiert hatte, wurden die drei Schwestern mit dem 18. Osttransport nach Riga deportiert. Der Transport vom 15. August 1942 gehörte zu den berüchtigten "Todestransporten", deren Insassen das Rigaer Ghetto nicht erreichten, sondern bei ihrer Ankunft in Riga in den umliegenden Wäldern ermordet wurden.