Biographie  
Agathe Lasch

die erste Germanistikprofessorin Deutschlands

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Biographie

 

Die Philologin Agathe Lasch, geboren am 4. Juli 1879 in Berlin, war die erste Germanistikprofessorin in Deutschland. 1909 an der Universität Heidelberg promoviert, lehrte und forschte sie zunächst mehrere Jahre an einem amerikanischen Frauencollege, bevor sie 1917 ihre Arbeit am Deutschen Seminar des Hamburgischen Kolonialinstituts aufnahm. 1919 habilitierte sie sich an der im selben Jahr neu gegründeten Hamburgischen Universität, wurde dort 1923 zur Professorin ernannt und 1926 auf das Extraordinariat für niederdeutsche Philologie berufen.

Als Frau konnte sich Agathe Lasch auf ihrem wissenschaftlichen Weg in Deutschland gegen alle Widrigkeiten behaupten und durchsetzen, als Jüdin in Deutschland wurde sie dagegen Opfer der nationalsozialistischen Barbarei: 1934 vorzeitig aus dem Hochschuldienst entlassen, mit Publikationsverbot belegt, ihrer Bibliothek beraubt, wird sie am 15. August 1942 nach Riga deportiert und dort am 18. August, dem Tag ihrer Ankunft, ermordet.

 

Lebenslauf.*

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"Ich wurde am 4. Juli 1879 in Berlin geboren. Meine Schulbildung erwarb ich in einer höheren Mädchenschule meiner Vaterstadt und besuchte danach ein Lehrerinnenseminar in Berlin. Im November 1898 bestand ich die Lehrerinnenprüfung mit der Berechtigung für den Unterricht an höheren Mädchenschulen. Seitdem war ich bis Ostern 1907 zunächst an Mädchenschulen, später an Gewerbe- und Fortbildungsschulen in und bei Berlin, zuletzt in Halle a. S. als Lehrerin tätig. Michaelis 1904 begann ich, mich privatim für das Abiturientenexamen vorzubereiten, und erwarb das Reifezeugnis im September 1906 am Kgl. Kaiserin Augusta-Gymnasium in Charlottenburg. Von Ostern 1906 bis Ostern 1907 studierte ich in Halle a. S., seitdem in Heidelberg. In Halle hörte ich Vorlesungen oder beteiligte mich an Übungen bei den Herren Professoren Bechtel, Bremer, Saran, Schädel, Strauch, Uphues, in Heidelberg bei den Herren Professoren Brandt, Braune, Cartellieri, Ehrismann, Fehling, Hampe, Jordan, Kahle, Lefmann, Neumann, Osthoff, Petsch, Schneegans, Sütterlin, v. Waldberg, Wille, denen ich mich allen zu großem Dank verpflichtet fühle. Ganz besonders aber möchte ich Herrn Geh. Hofrat Braune auch an dieser Stelle meinen Dank aussprechen für die reiche Förderung und die mannigfachen Anregungen, die seine Vorlesungen und Übungen mir gaben, wie für das liebenswürdige Interesse, das er meinen Studien stets in weitgehendster Weise entgegengebracht hat."

* entnommen der 74 Seiten umfassenden Einreichfassung von Agathe Laschs Dissertation von 1909

 

 

 

 
 
 
Letzte Änderung: 22.03.2015